Vorab:
Werkzeuge zum Lern- und Wissensmanagement? Was soll das denn sein? Ich benutze keine Werkzeuge für mein Lern- und Wissensmanagement! Oder etwa doch?
Bei genauerer Reflexion muss ich zugeben, dass mir doch viele Ideen bezüglich dieses Themas durch den Kopf schießen, so fremd mir auch die Terminologie erst schien.
Die Vorstellung des Open Knowledge Worker(s) hat mich dazu bewogen mein eigenes Instrumentarium genauer unter die Lupe zu nehmen.
Und ich glaube fast, dass ich, obwohl niemals bewusst, schon seit langer Zeit einen ganzen Haufen an Tools verwende, welche den Begriff Werkzeuge zum Lern- und Wissensmanagement verdienen!
Und da bin ich mit Sicherheit nicht der Einzige.
Daher habe ich mir vorgenommen eine Liste meiner Top10 Tools zum Lern- und Wissensmanagement zusammenzutragen.
Um dem Anspruch des SOOC1314 in Bezug auf Konnektivismus und Social-Learning gerecht zu werden, will ich mich in der folgenden Toplist auf digitale oder konnektive Werkzeuge beschränken, denn so banal es klingen mag: Stift, Papier, Buch und Bildschirm sind ebenso Werkzeuge meines Lern- und Wissensmanagement, wie die folgenden Tools:
10# Facebook
Das soziale Netzwerk macht den Anfang in meiner Top10 der Lern- und Wissensmanagement-Tools.
Ganz einfach deshalb, weil ich gerne im kollektiv und zwar ganz analog lerne.
Doch selbst dieses konservative Lernverhalten, welches sich meistens im persönlichen Kontakt in Form von Lerngruppen manifestiert, wird durch dieses Netzwerk enorm vereinfacht.
So kann man sich absprechen, Materialen austauschen, mit mehreren Personen gleichzeitig kommunizieren und letztendlich auch einfach schnell nachlesen, falls man eine wichtige Information vergessen haben sollte.
9# Handy
Es mag banal klingen, doch das Handy ist für mich immer noch ein wichtigeres Werkzeug des Lernmanagements als Facebook. Tatsächlich steht es gerade aufgrund seiner funktionellen Nähe zu Facebook für mich in dieser Liste.
Ich besitze kein Smartphone und somit ist für mich der kürzeste Weg zur Kontaktaufnahme mit den Mitlernenden oder Lehrenden in meinem Umfeld noch immer die SMS oder ein kurzes Telefonat.
8# Powerpoint
Kein Vortrag ohne Powerpoint! Diese Devise gilt für mich schon seit der Mittelstufe. Für Außenstehende mag es seltsam erscheinen, für jedes kurze Referat bereits eine Präsentation anzufertigen, ich kann aber nur sagen: Wenn man es einmal gelernt hat, dann ist es eine immense Hilfe.
Man erhält eine enorme Strukturhilfe, für die Zuhörer wird es auch interessanter und man kann sich endlich von der unangenehmen Situation befreien, Seitenweise selbstgetippten Text vorzulesen.
So dramatisch das formuliert zu sein scheint, in vielen Seminaren ist dies noch die Realität.
Powerpoint ermöglicht meines Erachtens einen Spagat zwischen dem freien Vortrag und dem abgelesen Vortrag und ist somit für meine Vortragsvorbereitung unverzichtbar.
7# Word (Oder vergleichbare Vertextungsprogramme)
Word ist vielleicht das banalste Tool in meiner Liste. Und doch geht nichts ohne dieses unscheinbare Vertextungsprogramm.
Es bietet Formatierungshilfen, größtmögliche Kompatibilität und eine ganz ordentliche Rechtschreibprüfung.
Was es bedeutet ohne Word zu arbeiten, erfährt man womöglich erst, wenn man eine Mail unter meistens unkomfortablen Bedingungen im Browser schreibt. Man sollte dabei nicht vergessen, dass Word eine Vorreiterrolle für viele Imitationen einnahm.
Was es bedeutet, überhaupt ein digitales Vertextungsprogramm verwenden zu können, bemerkt man allerdings erst, wenn man sich an eine Schreibmaschine setzt.
Ich bestellte mir Anfang 2012 eine „moderne“ Digitalschreibmaschine, weil ich von der Aura und der Nostalgie dieser Geräte begeistert war.
Meine Begeisterung nahm allerdings schlagartig ab, als ich versuchte eine Seminararbeit auf diesem Gerät anzufertigen.
Besonders Menschen meiner Generationen können sich den Unterschied in Aufwand und Komfort, welcher zwischen einem Vertextungsprogramm und einer Schreibmaschine liegt, in keinster Weise vorstellen.
Also: Hätte es Word nie gegeben, würde ich diesen Text hier wahrscheinlich nicht so schreiben.
6# Leo.org
Ganz egal, ob man studiert, was man studiert, wo man studiert. Irgendwann kommt der Tag, an welchem man sich gegen ausländische Quellen nicht mehr wehren kann. Besonders in Zeiten der internationalen Vernetzung sind Wörterbücher daher nützlich.
Was würde all das Wissen der Welt uns nützen, wenn wir die Sprache nicht verstehen könnte, in welcher es verfasst wurde?
Leo.org ist dabei eines meiner meistgenutzten Tools um der gängigen Sprachen, wie Spanisch, Französisch, oder Englisch Herr zu werden.
Besonders im wissenschaftlichen Umfeld reicht die Schuldbildung in genannten Sprachen nämlich nicht immer aus.
5# Pauker.at
Es geht nahtlos weiter mit einem weiteren Onlinewörterbuch.
Pauker.at ist mir besonders wichtig, da ich dort Hilfe bei weniger gängigen Sprachen, wie Finnisch erhalte.
Und ich muss zugeben, wenn es Pauker.at nicht gäbe, so hätte ich den Kampf gegen diese Sprache schon vor langer Zeit verloren.
4# Youtube
Doch es geht nicht immer nur um Texte. Multimediales Lernen und Lehren schließt auch Videoquellen mit ein. Die einfachste Quelle für Videomaterial ist hierbei Youtube.
Egal, ob es sich um Musik, Filmausschnitte, Interviews oder Tutorials handelt. So manches Referat hat schon von der ungemeinen Komfortabilität profitiert, mit welcher Videoquellen durch Youtube verfügbar gemacht werden.
Wann sonst konnte man während eines Referates einfach schnell eine Videoquelle herbeizaubern, welche man gar nicht selbst besitzt?
Es ist kaum zu glauben, dass es diesen Luxus seit weniger als zehn Jahren gibt.
3# Dropbox
Das ist sie: meine geliebte Dropbox. Wenn diese praktische kleine Anwendung auch nicht das wichtigste Tool für mich ist, so ist es definitiv eines meiner liebsten.
Jeder kennt es: In der heutigen Zeit ist es kein Problem Texte, Bilder und vieles mehr zu jeder Tageszeit an jeden Ort der Welt zu schicken und seine Gedanken zu teilen. Problematisch wird es nur heute noch immer, wenn diese Gedanken ein größeres Dateivolumen in Anspruch nehmen. Professionelle Aufnahmen, oder größere Programme passen in keinen Emailanhang.
Hier schafft Dropbox
Abhilfe, weil es mit diesem Programm möglich ist einen kleinen virtuellen Server mit kostenlosen zwei Gigabyte einzurichten auf welchen jeder befugte Nutzer von jedem Ort der Welt aus zugreifen kann.
2# Wikipedia
Ja. Da ist sie. Die böse unwissenschaftliche Internetseite. Und dann auch noch auf Rang 2.
Das ist ja unmöglich.
Auf die Gefahr hin, von jedem Dozenten, den ich jemals hatte ausgepeitscht zu werden, muss ich doch zugeben, dass Google trotz Allem eine der wichtigen Quellen für Überblickswissen für mich darstellt.
Und nicht nur das! Die Hinweise auf die Sekundärliteratur zu bestimmten Themen erreichen teilweise ein unerwartet hohes Niveau.
Die meiste Qualitätskritik scheint sich sowieso im Laufe der Jahre von selbst zu erledigen.
Wikipedia wird immer besser!
So viele Lehrer, Dozenten und Professoren (vor Allem des älteren Semesters) sich gegen diese Seite auch sträuben mögen, meiner Meinung nach ist dieser Kampf schon längst entschieden.
1# Google
Was soll ich noch zu Google sagen?
Außer: Wenn es Google nicht gäbe, würden hier wahrscheinlich weitaus weniger Tools aufgelistet sein. Ganz einfach, weil ich sie nicht gefunden hätte, oder niemals von ohne erfahren hätte.
Google ist für mich das ultimative Werkzeug des Wissensmanagements, da es das Internet erst wirklich erfahrbar macht.
Das Internet ist eine enorme Wissensquelle. Das würde uns aber rein gar nichts bringen, wenn wir keine Suchmaschinen hätten, welche uns zu den Inhalten leiten würde.
Ich biete jedem Leser einfach mal das Gedankenexperiment an: Internet ohne Google, wie würde das die Nutzung aussehen?
Eine unmögliche Vorstellung, oder?
Nachtrag:
Wenn dies auch nicht unbedingt alles Tools zur Wissens und Lernverwaltung im herkömmlichen Sinne sein mögen, so würde ich mich doch schlecht fühlen, wenn ich sie nicht erwähnte.
Immerhin sind genau dies die Hilfsmittel, die mir (vor allem, aber nicht nur) das universitäre Lernen und Arbeiten so sehr erleichtert haben und noch immer erleichtern, dass ich sie nicht missen möchte.
Das Ende der Fahnenstange ist allerdings noch lange nicht erreicht und so möchte ich diesen Beitrag mit einer Aufzählung zwischen Weihnachtszettel und Neujahresvorsatz schließen.
Hier sind jene Werkezeuge, mit welchen ich in Zukunft die Effizienz meines Lernens und Arbeitens noch weiter steigern möchte:
5# Open Knowledge Worker
Den Anfang macht hier ein Tool, welches im SOOC vorgestellt wurde. Der Open Knowledge Worker, im Folgenden OKW genannt, scheint mir für die Zukunft einen Blick wert zu sein.
Dieses Tool scheint mir als Einstieg in eine nicht universitäre Lernumgebung sehr geeignet. Tatsächlich erfuhr ich erstmals durch nicht studierende Bekannte von den tollen Weiterbildungsmöglichkeiten im Netz.
In Zukunft werden Open Educational Ressources für mich nicht nur interessant sein, um meine bildungstechnische Entwicklung auch in der Zeit nach dem Studium zu sichern, sondern auch um selbst in den Bereichen, in welchen ich geschult bin, aktiv zu werden.
Im Sinne des Wissens und der Bildung als humanitäre Grundrechte sollten wir nicht nur dankbar für die Möglichkeiten sein, welche sich uns durch Tools, wie den OKW erschließen, sondern uns selbst verantwortlich fühlen, mitzuhelfen.
4# Zum-Wiki
Und schon das zweite Tool, von welchem ich nur durch den SOOC erfuhr. Das Zum-Wiki scheint mir nicht nur eine gute Sammelstelle für Schulaufgaben zu sein, sondern auch eine durchaus attraktive Alternative zu gängigen Enzyklopädien.
Vor Allem, da ich mir vom Zum-Wiki einen weitaus höheren Seriösitätsgrad verspreche.
In diesem Sinne: Es muss nicht immer Wikipedia sein.
3# Twitter
Trotz der Teilnahme am SOOC1314 muss ich zugeben, nicht wirklich aktiv auf Twitter zu sein. Dabei wäre es so einfach!
Informationen abgeben und verfolgen ist hier in ganz anderem Maße möglich, als etwas bei Facebook und co.
Ich habe mir fest vorgenommen, in Zukunft häufiger einen Blick auf Twitter zu riskieren.
2# Duden.de
Jeder kennt ihn, aber wer nutzt ihn schon in angemessenem Maße? Dabei wäre es so einfach. Gerade mit der Onlineseite des Dudens ist das Nachschlagen von Begriffen zu einem Kinderspiel geworden. Ich erhoffe mir von der Nutzung dieser Seite eine treffendere Verwendung von Fachbegriffen.
Dank des Dudenkorrektors liegt auf dieser Internetseite sogar ein Rechtschreib- und Zeichensetzungsprüfprogramm vor, welches um einiges treffsicherer agiert als jenes von Word.
1# Citavi
Citavi ist ein hervorragendes Literaturverwaltungsprogramm, welches vor allem bei der Erstellung von schriftlichen Arbeiten verdammt nützlich sein kann. Besonders für Sprach- und Literaturwissenschaftler bietet es eine ungeheure Arbeitserleichterung. Jeder Student, welcher wie ich schon einmal in Bergen aus Sekundärliteratur und Fußnoten zu versinken drohte, wird zu schätzen wissen, wenn ein Programm es ermöglicht die Arbeit mit eben jenen zu vereinfachen.
Konkret übernimmt Citavi das Zitatbelegen und speichert Zitate und Bilder aus der Sekundärliteratur, sowie eigens formulierte Gedanken. Auch bei der Recherche ermöglicht es programminterne Suchen.